Freitag, 26. August 2011

tschüs,Hartmut!

Khovd, 27.Juli.2011

Die Nacht im Hotel war furchtbar; nicht nur, dass ich mit meinen gebrochenen Rippen keine Lage zum Schlafen fand, nein, eine Horde feierwütiger Mongolen erzählte, trank, rauchte und sang direkt vor unserer Zimmertür bis morgens zum Hellwerden. Kaum war mal eine Minute Ruhe, klopfte wieder jemand an der gegenüberliegenden Tür der zur Gruppe gehörenden Frauen, und schon ging es wieder los. Umso erstaunlicher, dass sich die Gruppe schon nach 3 Stunden wieder beim Frühstück versammelte und sich darüberhinaus als Ärzte und medizinisches Personal herausstellte.
Einer der Ärzte erzählte, dass nachmittags ein Flug nach Ulan Bator ginge, und so stiefelten Hartmut und ich los zur besagten Fluggesellschaft um die Ecke. Beim Umtausch in der Bank verweigerten die Angestellten die Annahme der Hälfte meiner fast neuen 20er US$-Scheine, dafür bekam ich dann ein ganzes Bündel an dreckigen und zerrissenen Tugrik-Scheinen, um das Ticket für rund 400 Euro damit zu bezahlen. Es kommt eben nur auf die Sichtweise an.
XChallenge geparkt
Es waren noch gut 3 Stunden bis zum Abflug, nun musste das Moped untergebracht werden. Ein Anruf bei Sibylle  im Oasis in UB ergab, sie kennen niemand, und am besten wäre es, den Moped-Transport nach UB zu begleiten. Keine Lösung, also verhandelten wir mit dem Hotel und einigten uns schließlich auf eine Stellgebühr von knapp 3 Euro am Tag. 100 US$ gab es als Anzahlung, dann parkte Hartmut das Moped in einer Ecke des Hofs, Baustellenzaun wurde drum herum gepackt, und die Reifen und 2 Packsäcke kamen in die Garage, zusammen mit den abgeschlagenen frischen Ziegenköpfen.  Die eine Tasche war flugs gepackt, und dann hieß es unten vor dem Hotel Abschied nehmen, ohne groß Zeit zu haben über etwas nachzudenken. Hartmut sah etwas bedrückt aus, ihm war wohl nicht ganz geheuer, dass er die restlichen 2 Tage Piste alleine überwinden musste. Ich selbst stand wegen der Schmerzen und der Schmerzmittel sowieso neben mir und wollte nur noch eins, möglichst schnell nach Hause.
Am Flugplatz angekommen, gab ich erst mal das Gepäck auf, und dann gab es eine Durchsage auf mongolisch, und alle gingen nach draußen unter die Bäume. Plötzlich fiel mir ein, dass mein 2000 Euro teures Tele-Objektiv fehlte und sich wahrscheinlich in einem der Packsäcke in der Garage befinden mußte. Auf meine Fragen sagte mir schließlich ein Mitarbeiter, wenn ich ganz schnell machen würde, könnte ich es noch schaffen zum Hotel und zurück. Also Taxi geschnappt, zum Hotel zurück, das Taxi nicht bezahlt und den Fahrer mit Händen und Füssen erklärt, dass er vor dem Hotel warten solle und ich in 5 Minuten wieder da wäre. Besagte 5 Minuten später, das Objektiv unterm Arm, war vom Taxi nichts mehr zu sehen. Na super, und der Flieger würde gleich starten. Kurzes Suchen, dann versuchte ich auf der Strasse, ein anderes Taxi zu erwischen, und was ein Glück, ich fand auch innerhalb 10 Minuten eines. Kaum war ich wieder am Airport, kam auch Taxifahrer Nr. 1 wieder mit einem englisch sprechenden Kumpel und wollte sein Geld haben. Auf die Frage, wo er denn gewesen sei, nur breites Grinsen, und der Kumpel meint, er sei in der Stadt herumgefahren. Mit den Jungs eine Organisation auf die Beine zu stellen, das stelle ich mir echt schwierig vor.
Der Flug nach UB in einer kleinen 4-strahligen Maschine war dann etwas eng, aber doch noch einmal mit schönen Blicken auf die Mongolei auf Grund des Fensterplatzes.
Khovd beim Start
Khar Nuur in der Nähe von Khovd
Wüste in der Mongolei
Meine Hoffnung auf einen direkten Rückflug von UB nach Deutschland am selben Abend erfüllte sich nicht, die Flüge gehen alle morgens wegen der Zeitverschiebung. Also musste ich mit dem Taxi wieder ins Oasis und teilte mit einem Engländer ein Ger.

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