Mittwoch, 20. Juli 2011

Regen,Regen,Regen....

Heute morgen hat es erst mal geschifft, so dass wir auf Anraten von Guru Huelsmann lieber noch eine Nacht im Oasis bleiben. So langsam kommt unser Zeitplan gründlich durcheinander. Hartmut will aber noch seinen Lüfter reparieren und seine Reifen wechseln. Die alten, kaum gefahren, will er verschenken, um weniger Gewicht auf den kommenden Strecken zu haben. Das fällt ihm umso leichter, als er ja seine sämtlichen Reifen von Continental gesponsert bekam.
Hartmut hat ein Problem
So kann ich mir noch Kloster Gandan ansehen, und mit dem Bus geht es durch den Stau.
Kaum ausgestiegen, wühlt sich die Sonne langsam wieder hinter den Wolken hervor, und sofort wird   es wieder heiß. Das Gandan-Kloster wurde 1838 als religiöses Zentrum gegründet und wuchs mit seiner Schule für buddhistische Lehre und den Zentren für Astrologie und Medizin zur bedeutendsten Stätte des islamischen lamaistischen Buddhismus in der Mongolei. Gandan besteht aus  mehreren Tempeln, in denen etwa 5000 Mönche lebten.
1938 wurden unter russisch-kommunistischem Einfluss etwa 900 Klöster in der Mongolei zerstört, einige wenige zu Museen umgewandelt, und fast alle Mönche umgebracht oder ins Gefängnis gesteckt. Obwohl  in Gandan mehrere Tempel zerstört wurden, blieb es als einzige Ausbildungsstätte des Lamaismus in der Mongolei auch während der kommunistischen Herrschaft zugelassen, um der Weltöffentlichkeit vordergründige Religionsfreiheit zu demonstrieren. Allerdings sollen auf einen Lama zwei Geheimdienstagenten gekommen sein.
Vajradhara Tempel mit Gebetsmühlen

Dedanpovran Tempel

Das Schöne an Gandan ist, das dieses Kloster lebt . 1944 wurde es zunächst wieder eröffnet, und nach der demokratischen Revolution 1990 florierte der Buddhismus in der Mongolei erneut. Gandan hat heute wieder 10 Tempel und etwa 900 Mönche.

Gandan-Tempel
Warum ich gerade heute das Kloster besucht habe? Meine Mutter ist genau heute vor 2 Jahren gestorben. Eigentlich hatten wir vor, heute in Erdene Zuu zu sein, einem Kloster bei Kharkhorin. Nun hat sich unsere Abreise ja um 2 Tage verschoben, aber wenigstens konnte ich in der Atmosphäre Gandans meiner Mutter gedenken. Sie hat sich für meine Reisen auch dann noch begeistert, als sie selbst dazu schon gar nicht mehr in der Lage war. Ich bin ein wenig traurig, dass sie nicht mehr bei uns ist.
Direkt neben dem Gandankomplex steht der 42 m hohe Maidari-Tempel. Er ist Maitreya, dem zukünftigen Buddha und großem, kommenden Weltlehrer geweiht, der in einigen Tausend oder Zehntausend Jahren nach dem historischen Buddha erwartet wird. Hier stand die mit 25 m größte buddhistische Skulptur der Mongolei, eine Darstellung des Bodhisattva Janraising. Er ist der Schirmherr des lamaistischen Buddhismus und Schutzherr Tibets und verkörpert sich im Dalai Lama. Die rote Armee schleppte die Skulptur in die Sowjetunion, wo sie spurlos verschwunden ist.
Die buddhistische Gemeinde sammelte insgesamt 5 Mio. US-$ und ließ eine neue vergoldete Janraising-Statue errichten. Für den Dalai Lama , das eigentliche Oberhaupt des Tempels, wurde ein Thronsessel neu erbaut.
Das ist kein Mönch, sondern ein Mongole, der sich für den Besuch des Klosters in Schale geworfen hat. Entlang der großen Kaufhäuser, die nicht anders aussehen wie in Mainz, geht es nach zum Naturkundemuseum mit seinen Saurierskeletten.
Jurtensiedlung nach Regen
Deutschland hat hier einen guten Ruf
Naturkundemuseum







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